Ziel der Entwicklung
Polyphenole kommen in unterschiedlichen Konzentrationen hauptsächlich in Lebensmitteln pflanzlichen Ursprungs vor und beeinflussen unter anderem die Farbe, den Geschmack und die Qualität eines Produkts. In der Getränkeindustrie haben Polyphenole eine hohe Relevanz für die Beurteilung der Qualität, Veränderungen des Aromaprofils, der Farbe und vor allem der Stabilität des Produktes. Sie werden hauptsächlich für irreversible Trübungserscheinungen im Bier verantwortlich gemacht. Gängige Methoden zur Bestimmung von Polyphenolen beinhalten im Wesentlichen kolorimetrische oder photometrische Assays, die meist den Gesamtgehalt einer bestimmten Polyphenolklasse quantifizieren, jedoch nicht die einzelnen Substanzen unterscheiden. Zudem sind die gängigen Verfahren oft teuer und besitzen eine niedrige Reproduzierbarkeit.
Ziel des vorliegenden Forschungsvorhabens war die Entwicklung einer Methode zur einfachen und leistungsfähigen Bestimmung von phenolischen Verbindungen in Getränken.
Dazu sollte ein Arbeitsfluss mit geringem apparativem Aufwand entwickelt werden, welcher als Add-on für die HPLC Analytik dient. Die Selektivität der Analytik sollte durch eine speziell zu entwickelnde Adsorberkapillare und den Einsatz einer Steuer- und Temperiereinheit gewährleistet werden.
Vorteile und Lösungen
Es sollte ein Komplettmodul entwickelt werden, welches eine einfache und leistungsfähige Bestimmung von phenolischen Verbindungen in Getränken mittels HPLC gewährleistet. Das Modul sollte einen geringen apparativen Aufwand besitzen und als Add-On vor eine HPLC geschaltet werden.
Nach Ablauf der Projektlaufzeit konnte noch kein marktfertiges Komplettmodul für den Routinebetrieb hergestellt werden. Es ließ sich aber mit den Einzelbauteilen (Adsorberblock und Steuer- und Temperiereinheit) als Vorläufer zu einem Prototyp an der VLB eine Methode etablieren, die aufgrund des Aufwands zwar nicht im Routinebetrieb angeboten werden kann, aber im Rahmen von Projekten und Auftragsforschung unserer Kunden durchaus eine Einschätzung über Polyphenolgehalte in Getränken geben kann.