Ziel der Entwicklung
Im Projekt „Flexschutz“ war das angestrebte Ziel zum einen die Entwicklung eines Prüfverfahrens zur Beurteilung von Schädigung der Schutztextilien verursacht durch Schleifpartikel, Werkstücksplitter und Funkenflug bei Arbeiten mit Trennschleifern. Aufbauend auf den Erkenntnissen der anschließenden systematischen Untersuchung von Arbeitsschutztextilien und der Beurteilung deren Eignung wurden zum anderen geeignete Beschichtungen entwickelt, um einen verbesserten Schutz bei Arbeiten mit Winkel- beziehungsweise Trennschleifern zu bieten. Weltweit existiert bislang kein genormtes Verfahren zum Nachweis der geforderten beziehungsweise angestrebten Schutzfunktion gegen Risiken bei derartigen Arbeiten. Demzufolge ist auf dem Markt keine entsprechend geprüfte oder zertifizierte Schutzkleidung verfügbar. Die Nachfrage nach einer solchen Lösung ist dennoch groß.
Vorteile und Lösungen
Im Projekt ist es gelungen, einen Prüfstand und ein effektives Prüfverfahren zu entwickeln, um entsprechend Schutztextilien gegen den Einfluss des Funkenstrahls und beschleunigter Werkstoffsplitter zu prüfen. Mit diesem Verfahren konnte nachgewiesen werden, dass Hitzeschutzkleidung (DIN EN ISO 11612) als auch Schweißerschutzkleidung (DIN EN ISO 11611) nicht zwingend Schutz gegen den Funkenflug beim Arbeiten mit Trennschleifern bieten und Weiterentwicklungen notwendig sind.
In Zusammenarbeit mit PSA-Herstellern (Konfektionäre) und Flächengebildeproduzenten wurde zudem eine Beschichtung entwickelt, deren positiver Effekt auf den Wärmeeintrag und somit deren Schutzwirkung nachgewiesen werden konnte. Es ist gelungen, eine waschbare als auch gebrauchsfähige Beschichtung zu erzeugen. Durch den Einsatz der Beschichtung auf den marktüblichen Schutztextilien kann Schaden vom Träger der PSA abgehalten werden. Zudem kann durch die Beschichtung die Schädigung der Textilien vermieden werden. Dieses verlängert maßgeblich den Lebenszyklus der PSA.
Zielgruppe und Zielmarkt
Der Mehrwert einer PSA zum Schutz gegen Einwirkungen beim Trenn- und Winkelschleifen liegt in der Funktion und dem zu erwartenden Schutz vor Verletzungen. Somit haben den größten Nutzen die Träger einer solchen Schutzkleidung, die Berufsgenossenschaften und die Unfallversicherungen. Bei der Weiterentwicklung des Prüfverfahrens zu einer Norm könnte langfristig eine neue Schutzklasse für Schutzkleidungen entstehen. Somit könnte sich auch in Zukunft ein zusätzlicher Umsatz bei Prüfinstituten entwickeln. Eine neu eingeführte Produktklasse könnte dabei zu weiteren Umsätzen bei Textilherstellern und Konfektionären führen. Zudem profitieren Textilleasingunternehmen von dieser Entwicklung. Die Unternehmen können ihren Kunden eine dem Arbeitsprofil und der Gefährdungsbeurteilung entsprechende Schutzkleidung liefern. Die Textilserviceunternehmen können dabei die durch Reklamationen verursachten Kosten reduzieren. Die längere Lebensdauer dieser Schutzkleidung führt zudem zur Erhöhung der Nachhaltigkeit und zur Verbesserung der Umweltbilanz. Im Textilservice machen die Anschaffung des Textils beziehungsweise deren Reparatur 24 Prozent der Kosten aus.