Ziel der Entwicklung

Logo: Integration elektrisch leitfähiger Sensoren in Bandgewebe; © STFI
Integration elektrisch leitfähiger Sensoren in Bandgewebe; © STFI

Es gibt einen immer größeren Bedarf an aufwandsarmen und trotzdem verlässlichen Kontroll- und Monitoringfunktionen bei der Ladungs- und Traglastsicherung. Die jeweils eingesetzten Anschlagmittel wie Faserseile, Hebebänder oder Rundschlingen müssen sehr unterschiedliche Belastungen, Deformationen und Höchstzugkräfte aushalten. Insbesondere hochwertige und sensible Güter verlangen aufwändige manuelle Kontrollen. Jeder fünfte Unfall im Schwerlastverkehr ist auf eine unzureichende Ladungssicherung zurückzuführen.
KOBOLD zielt darauf ab, zur Ladungssicherung eingesetzte Bandstrukturen wie Faserseile, Hebebänder und Rundschlingen mit einer integrierten Beaufsichtigungs- und Inspektionsfunktion auszustatten. Dem Anwender sollen so Informationen zum Status einer Ladungsfixierung oder der Ablegereife unmittelbar signalisiert werden.

Vorteile und Lösungen

Es konnten spezielle elektrisch leitfähige Garnkonstruktionen zusammen mit elastischen, kleindimensionierten RFID-Elementen (Antennenfäden, RFID-Tag) in Bandstrukturen eingebracht werden. Erfasst wird damit die Widerstandsänderung definierter Bereiche, woraus sich eine Ausdehnungscharakteristik ergibt. Diese wird kontaktlos an ein Lesegerät übertragen, aus dem Daten zur Belastung und damit auch zur Alterung im Lebenszyklus automatisiert abgeleitet werden können.
Je nach Anwendungsszenario, beispielsweise ein großer Lastentransport, werden unterschiedliche Messwertquellen aus mehreren RFID-Lesegeräten zusammengeführt. Die entwickelten Bandstrukturen dienen dabei als Monitor für die Messwerterfassung. Durch die Kombination mit den RFID-Komponenten werden Signale im UHF-Bereich in das unmittelbare Umfeld kommuniziert.

Zielgruppe und Zielmarkt

Dem Anwender stehen mit Hilfe der textilintegrierten, bandförmigen KOBOLD-Sensoren Informationen zum Status der Ladungsfixierung unmittelbar zur Verfügung. Es kann in Echtzeit auf Störungen reagiert werden. Dienstleister können vor und während der Anwendung die Fixierung oder auch die Ablegereife in festgelegten Wartungsintervallen überwachen. Schwerlasttransporte werden sicherer.
Vor diesem Hintergrund liegt für die erarbeiteten Technologien der Hauptzielmarkt im Bereich der textilen bandförmigen Sensoren zur Ladungsüberwachung. In der zunehmenden Funktionalisierung, Identifizierung und Sensorisierung Technischer Textilien wird hierdurch im Bereich der Transport-, Logistik-, Verpackungs-, Industrie- und Bautextilien ein neues Marktsegment in der Anwendung von signalgebenden, automatisch identifizierbaren, smarten Bändern, Gurten, Seilen, Schläuchen und Ringschlaufen geschaffen. Für diese Produktgruppen sind günstige Möglichkeiten für eine standardmäßig zu integrierende Monitoring- und Inspektionsumsetzung vorhanden.
Da die gesamte Logistik zukünftig noch mehr global verankert, automatisiert und kundenindividuell ausgerichtet sein wird, steigt der Bedarf an dafür benötigten intelligenten und gleichzeitig robusten Ladungs- und Lastsicherungssystemen. Im Transportwesen werden zukünftig beispielsweise neben Zurrgurten auch intelligente Bänder, Seile oder Rundschlingen in einer großen und stetig zunehmenden Stückzahl verwendet. Die kontaktlose Ladungsüberwachung per KOBOLD unterstützt damit langfristig, insbesondere im Bereich von Transport, Logistik und Handel, automatische und autonome Anwendungsszenarien.