Ziel der Entwicklung
Die Hauptziele dieses FuE-Vorhabens waren es, bei OSB (oriented strandboards) und HDF (hochdichte mitteldichte Faserplatten) vornehmlich die Dickenquellung und bei SWP (solid wood panels, Massivholzplatten) das Witterungsverhalten von industriell und auch teilweise labortechnisch hergestellten Holzwerkstoffen (HWS) durch eine thermische Nachbehandlung zu verbessern. Als Nebenziele sollten weiterhin aber auch Unterschiede bezüglich des Kriechverhaltens sowie der Formstabilität der o. g. unbehandelten und thermisch nachbehandelten Materialien untersucht werden.
Im Anschluss an die thermische Nachbehandlung, die im Labor-Thermo-Ofen des IHD erfolgte, fanden die Prüfungen der Kurzzeit-Eigenschaften (u. a. Querzugfestigkeit, Biegefestigkeit, Dickenquellung und Scherfestigkeit) der unbehandelten und behandelten HWS statt. Die Prüfung der Langzeiteigenschaften beinhaltete Prüfungen der Formstabilität, des Kriechverhaltens und die Freibewitterung.
Vorteile und Lösungen
Die Projektergebnisse zeigen, dass eine thermische Nachbehandlung:
– bei pMDI-gebundenen OSB zu sehr vorteilhaften Eigenschaftswerten bezüglich der Dickenquellung, des Ausgleichsfeuchtegehalts, des Kriechverhaltens sowie der Formstabilität führt,
– bei mUF-gebundenen HDF der Ausgleichsfeuchtegehalt und das Kriechverhalten gesenkt werden können und
– bei MUF-gebundenen SWP ebenfalls den Ausgleichsfeuchtegehalt vermindert sowie das Verhalten bei Bewitterung positiv beeinflusst.
Vorteile gegenüber auf dem Markt befindlichen Erzeugnissen bestehen vor allem darin, dass zur Erreichung der Verbesserungen keinerlei Chemikalien eingesetzt werden müssen und dass für gewisse Einsatzbereiche Produkte auf beispielsweise Erdölbasis durch holzbasierte ersetzt werden können.
Zielgruppe und Zielmarkt
Wirtschaftliche Vorteile ergeben sich bei Holzwerkstoffherstellern, Zulieferern (z. B. Bindemittel) und bei Unternehmen für thermische Vergütung von Holz. Sie bestehen in der Sicherung von Märkten und darauf aufbauend dem Ausbau der bisherigen Umsatzerlöse. Für Anwender thermisch vergüteter HWS ergeben sich ökonomische Vorteile in der Umsatzsicherung durch neue Märkte oder durch die Einführung von Substituten in bestehenden Märkten.
Erforderliche weitere Entwicklungs- und Forschungsarbeiten, die auf den Ergebnissen desProjektes aufbauen, schließen ein:
– OSB: Untersuchungen mit Klebstoffen sowie Hydrophobierungsmittel versch. Hersteller und Anpassung der Standgeometrien,
– HDF: Untersuchungen mit weiteren, möglicherweise modifizierten, Klebstoffen,
– SWP: das Erarbeiten weiterer Prüfmethoden, um das Bewitterungsverhalten schneller / besser simulieren und bewerten zu können.
Die Material- und Technologieweiterentwicklung einschließlich des Transfers auf andere Zielgruppen wird durch Industrieaufträge umgesetzt. Die Industrieaufträge werden insbesondere bei Holzwerkstoffherstellern sowie Behandlern gesehen.