Ziel der Entwicklung

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Spanformteil mit niedrigem Formaldehydgehalt durch Anwendung proteinmodifizierter PF-Harze als Klebstoffsystem

Spanformteile sind eine spezielle Gruppe der Holzspanwerkstoffe. Ihre Herstellungstechnologie unterscheidet sich vor allem auf Grund der Pressvorgänge in abgeschlossenen Gesenken hinsichtlich Dimension und Prozessführung von der Herstellung strang- oder flachgepresster Spanplatten.
Gegenwärtig werden vorrangig Klebstoffsysteme mit hohen Melaminanteilen und in vergleichsweise hohen Anteilen zur Produktion von Spanformteilen für den Außeneinsatz eingesetzt, um die angestrebte dauerhafte Witterungsbeständigkeit zu erreichen. Das kann aber dazu führen, dass solche Bauteile erhöhte Formaldehydemissionen aufweisen, was bisher auf Grund der üblichen nachfolgenden Beschichtung und der Außenanwendung kein Problem darstellte. Sollten jedoch zukünftig auch für das Einsatzgebiet „Spanformteile” verschärfte Anforderungen an die Formaldehydabgabe gelten, müssten sich Spanformteilproduzenten dieser Anforderung stellen.
Gegenstand der Untersuchungen war die Entwicklung alternativer Klebstoffsysteme, die zukünftig die Einhaltung der Formaldehydgrenzwerte bei gleichzeitig hoher Feuchtebeständigkeit der Spanformteile gewährleisten.
In Zusammenarbeit mit Transferpartnern wurden verschiedene Klebstoffsysteme auf Basis proteinmodifizierter PF-Harze entwickelt. Die Herstellung von Spanformteilen mit niedrigem Formaldehydgehalten erfolgte sowohl im Labormaßstab als auch in Industrieversuchen.

Vorteile und Lösungen

Die Projektergebnisse zeigen, dass:
– die Abgleichversuche in den Laboren des Transferpartners und des IHD die Nachvollziehbarkeit der Ergebnisse bestätigen konnten,
– die Herstellung von Spanformteilen mit niedrigen Formaldehydgehalten möglich ist,
– Klebstoffe auf Phenol-Formaldehydbasis bzw. proteinmodifizierte PF-Harze hervorragende Tack-Werte und eine gute Feuchtebeständigkeit der Verklebung aufwiesen, die den internen Anforderungen der Transferpartner entsprachen,
– das geforderte Eigenschaftsniveau für den Spanplatten-Typ P5 (Platten für tragende Zwecke zur Verwendung im Feuchtbereich) nach DIN EN 312 bei den meisten Varianten deutlich übertroffen werden konnten.

Zielgruppe und Zielmarkt

Erforderliche weitere Entwicklungs- und Forschungsarbeiten, die auf den Ergebnissen des Projektes aufbauen, schließen ein:
– Möglichkeiten der Reduzierung des Feuchteeintrags bei Einsatz von proteinmodifizierten PF-Harzen aufgrund deren niedrigeren Feststoffgehalte,
– Untersuchungen zum Produktionssicherheit, gegenwärtig kam es bei hohen Temperaturen in der Fertigungsstätte der Transferpartner zu Plattenspaltern,
– weitere Absenkung der Emissionswerte,
– Absenkung der Klebstofanteile,
– Verbesserung der physikalisch-mechansichen Eigenschaften.

Die Material- und Technologieweiterentwicklung einschließlich des Transfers auf andere Zielgruppen wird durch Industrieaufträge umgesetzt. Die Industrieaufträge werden insbesondere bei Holzwerkstoffherstellern gesehen.