Ziel der Entwicklung
Störgeräusche im Fahrzeuginnenraum beeinträchtigen den Komfort und verursachen reklamationsbedingte Kosten. Die Geräusche entstehen hauptsächlich durch Wechsel von Haften und Gleiten bei Relativbewegung sich berührender Teile (Stick-Slip). Ziel dieses Vorhabens war es deshalb, generelle Einflussparameter auf die Entstehung der Stick-Slip-Bewegung, wie Polymereigenschaften sowie Struktur und Eigenschaften der Oberflächen der thermoplastischen Bauteile zu quantifizieren. Daraus abgeleitet sollte eine Prüfvorschrift zur Bestimmung der Stick-Slip-Neigung erstellt werden, die die Herstellung eines geeigneten Prüfkörpers mittels Spritzguss einschließt.
Insbesondere mit neuen Antriebskonzepten der Autoindustrie wird die Störgeräuschproblematik zunehmen. Für den sich abzeichnenden Trend der präventiven Vorgehensweise wird die erarbeitete Prüfmethode einschließlich der Vermarktung von Datenbanken in Zukunft unverzichtbar sein.
Vorteile und Lösungen
Eine Prüfvorschrift für die Prüfung von Dichtungen wird zusammen mit vier verschiedenen Originalausrüstungsherstellern (OEMs) erarbeitet. Die gemeinsame Erarbeitung garantiert die Akzeptanz und Anwendung der VDA-Prüfmethode. Die deutsche Automobilindustrie hat großes Interesse an dieser Prüfvorschrift.
Zielgruppe und Zielmarkt
Besonders für den Automobilbau und dessen Lieferanten, also vor allem für alle an der Fertigung von Kunststoffbauteilen beteiligten Unternehmen, sind die Ergebnisse von Interesse, da damit der tatsächliche Verursacher von Normabweichungen genauer bestimmt werden kann. Außerdem kann die Prüfvorschrift schon bei der Qualitätskontrolle im Zuge der Bauteilfertigung angewendet werden, sodass die Weiterverarbeitung eventuell fehlerhafter Chargen rechtzeitig gestoppt werden kann.