Ziel der Entwicklung
Ziel des Vorhabens war es, unter der Nutzung und Weiterentwicklung von Erkenntnissen und Erfahrungen auf dem Gebiet der Lasertechnik, einen in Europa erstmalig verfügbaren Prüfaufbau und eine darauf basierende Bewertungsmethodik im Bereich der Laser-UV-Strahlungsgefährdung zur Verfügung zu stellen. Der Anwendungsbereich ist für persönliche Schutzausrüstung vorgesehen.
Vorteile und Lösungen
Es sind systematische messtechnische Untersuchungen an Laserschutztextilien mittels UV-Laserstrahlung vorgenommen worden. Es wurde ein Verfahren und Messaufbau entwickelt zur systematischen Untersuchung der Schutzwirkung von Textilien gegenüber kohärenter UV-Laserstrahlung. Dazu sind zunächst Prüfreihen konzipiert und Prüfvoraussetzungen geschaffen worden. Letzteres schließt die Anpassung von Mess- und Auswertetechnik an die Erfordernisse der Untersuchungen im UV-Bereich ein. Während den Messungen wurden visuelle und infrarot optische Bilder sowie kalorimetrische und optoelektronische Daten erfasst. Um Abhängigkeiten zu ermitteln, wurde der Einflussparameter Laserleistung systematisch variiert. Dabei wurde auch untersucht, welchen Einfluss die UV-A Laserstrahlung auf den Prüfablauf und die Auswertung hat. Die gewonnenen Erkenntnisse beziehen sich somit nur auf den Gültigkeitsbereich der UV-A Strahlung. Die verwendete Prüfanordnung entspricht der in der DIN Spec 91250 beschriebenen Messstrecke und -anforderung. Hierbei zeigt sich, dass der in der DIN Spec gegebene Messablauf für den gesamten UV-Bereich einschließlich UV-B und UV-C Strahlung so nicht mehr aufrechterhalten werden kann. Die gleichwertige Betrachtung dieser beiden Bereiche würde einen zu großen Fehler in die Ermittlung der Schutzeigenschaften von Laserschutztextilien nach sich ziehen. Wie sich anhand der Infrarotstrahlungsmessungen und der gleichzeitigen kalorimetrischen Messung zeigt, ist im Bereich des UV-A-Spektrums noch eine signifikant hohe Wärmeeinleitung im Messsystem vorhanden. Dies führt zu der Forderung, dass nicht nur Durchstrahlmessungen sondern auch kalorimetrische Messungen im UV-A-Bereich durchgeführt werden müssen. Der Bereich der kurzwelligen UV-B und -C Strahlung verhält sich hierbei physikalisch anders. Je kurzwelliger die Laserstrahlung ist, desto weniger Wärmeeintrag in die Materie findet statt. Man kann von einer „kalten“ Strahleinwirkung zwischen Licht und Textil sprechen.
Zielgruppe und Zielmarkt
Die Nutzung der im Projekt zu entwickelnden innovativen Prüf- und Bewertungsmethodik kann deshalb für die klein- und mittelständigen Unternehmen (KMU) der deutschen Textilindustrie neue, noch nicht gesättigte Märkte erschließen sowie europaweite Wettbewerbsvorteile schaffen, da sie für ein bestehendes Gefährdungsumfeld nachweislich geeignete Schutzbekleidung anbieten können. Im Zuge der gesetzlichen Forderungen der Arbeitsschutzbehörden und Berufsgenossenschaften zum Tragen geeigneter Schutzkleidung in Verbindung mit dem nicht Vorhandensein einer Prüfmethodik zur Überprüfung dieser Schutzfunktion führen zu einem erhöhten Bedarf an solch einer PSA. Somit kann Betreibern von betreffenden UV-Laseranlagen in der Medizin (OP-Abdecktücher), Technik (Schutzhandschuh für Fokussierarbeiten), Forschung (Laborhandschuhe/ -kleidung) oder Schweißen (Schutzkleidung/ -handschuhe), sowie Keimschutz erstmalig geprüfte innovative Sicherheitskleidung angeboten werden, welche gemäß dem Arbeitsschutzgesetz sowie der PSA-Benutzungsverordnung auf der Basis gesicherter Daten entsprechend schützt. Dieser erhöhte Bedarf an PSA in Kombination mit dem ungesättigten Markt für PSA gegen UV-Strahlung führt somit zu verbesserten Absatzchancen und damit zu einer Steigerung der Produktionsmargen klein- und mittelständiger Firmen.