Ziel der Entwicklung

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Laserschneiden

Flächenmaterialien auf Basis synthetischer und natürlicher Polymerwerkstoffe kommen in zahlreichen Industriebranchen und den vielfältigsten Anwendungsbereichen zum Einsatz. Neben den inhärenten Material- und Produkteigenschaften sind für konkrete Zielanwendungen vor allem die Verarbeitungsqualität und -quantität entscheidend. Die Auswahl und Eignung entsprechender Trenntechniken und Schneidverfahren zur Herstellung zielgerichteter Zuschnitte richtet sich dabei nicht allein nach der Art des Materials bzw. der Anwendung, sondern viel häufiger auch danach, mit welcher Präzision, Flexibilität und Schnelligkeit der Prozess erfolgt. Sowohl die hohe Material- und Produktvielfalt als auch die steigenden Kunden- und Spezifikationsanforderungen veranlassen die materialverarbeitenden Unternehmen und Materialprüfdienstleister, nach Lösungen für innovative, vielseitige und automatisierbare Schneidtechnologien zu suchen. Die klassische Probenvorbereitung für Standardprüfverfahren setzt auf zeitaufwendige iterative Präparationstechniken mit manueller mechanischer Probekörperentnahme und folglich einem großen Fundus an normkonformen Stanz- und Schneidwerkzeugen, deren Maße und Toleranzen es seitens des Prüfdienstleisters im Hinblick auf die Maßhaltigkeit der Probekörper (nicht selten Präzisionsanforderungen von ± 0,1 mm) regelmäßig zu überprüfen gilt. Diese Verfahren sind vor allem hinsichtlich ihrer Flexibilität, ihrem Potential zur Einbindung in bestehende 4.0 in-line-Prozesse, aber auch in der Herstellung komplexer Probekörpergeometrien, Einschränkungen bezüglich Werkzeugbau, limitiert.

Vorteile und Lösungen

Die Eignungs- und Vergleichs­beurteilung der Laser­schneid­prozesse gegen­über den klassi­schen Präpara­tions­techniken erfolgte anhand von Prozess­beobach­tungen und nach­gehenden analy­tischen, mikros­kopischen, geome­trischen und kenn­wert­basierten Eigen­schafts­bestimmungen. Tief­greifende Material­verände­rungen an den Schnitt­kanten inner­halb der laser­indu­zierten Wärme­ein­fluss­zonen in Form von Aufschmelzen und Wieder­erstarrung, Struktur­erweichung oder -verhärtung hatten zur Folge, dass sich die mecha­nischen Kenn­werte der Probe­körper jener Unter­suchungs­werk­stoffe mit ausge­prägtem thermo­plas­tischen Anteil beziehungsweise schmelz­flüssigen Zustand von denen klassisch präpa­rierter Prüflinge mit erhaltener originärer Struktur signi­fikant unter­scheiden oder auf­grund von unzu­lässigen Form- und Geometrie­abweichungen nicht ermittelbar waren. Hingegen wurden die Laser­schneid­prozesse an Leder, Leder­faser­werk­stoffen, PUR-/TPU-beschichteten Textilien, EPDM-Bahnenwaren, PUR- und EPP-Schaum­stoffen viel­mehr von Verbrennung und Sublimation dominiert. Die damit einher­gehenden Ruß- und Nieder­schlags­bildungen und Farb­verände­rungen konnten durch gezielte Prozess­opti­mierung redu­ziert werden und hatten mehr­heit­lich keinen bis mini­malen Einfluss auf die Zug-, Weiterreiß- und Biege­eigen­schaften der Probe­körper.

Zielgruppe und Zielmarkt

Es war möglich, Probekörper für Zug- (Biaxial-Zug-), Weiterreiß- und Biegeversuche aus Leder, Lederfaserwerkstoffen, PUR-beschichteten Textilien/Kunstledern, elastomeren Bahnenwaren und dünnen Schaumstofflagen (vor allem auf PUR-Basis) ohne eigenschaftsbestimmende Strukturauswirkungen unter Anwendung der CO2-Laserschneidtechnologie mit dem Hinweis auf farbliche Veränderungen an den Schnittkanten alternativ zur mechanischen Präparationstechnik herzustellen. Als Zielmärkte für die Verfahrensweisen zur Probenpräparation unter Einsatz der Laserschneid-technologie kommen Prüflaboratorien und alle die avisierten Materialien verarbeitenden Unter-nehmen mit eigener Materialprüfung zur Prozesskontrolle und Qualitätssicherung in Frage. Das technische und materialspezifische Knowhow zum Laserschneiden flexibler Verbundmaterialien ist aber auch generell für Hersteller, Designer und Verarbeiter von Bedeutung.