Ziel der Entwicklung
Das Forschungsvorhaben hatte das Ziel, phthalatfreie Weichmachersysteme für PVC-Materialien für Innenraumanwendungen am Beispiel hochwertiger Kunstleder zu entwickeln. Der Fokus war auf die Formulierung von Weichmachermischungen gerichtet, um vor- und nachteilige Eigenschaften singulärer Weichmacher auszunutzen bzw. zurückzudrängen.
Vorteile und Lösungen
Für die Produzenten von PVC-basierten Kunstledern und anderen PVC-beschichteten Verbundmaterialien für Anwendungsbereiche, wie Polstermöbel, Fahrzeugsitze, Täschnerwaren, Gürtel und Schuhe, steht mit den Ergebnissen nun eine wissenschaftlich begründete
Entscheidungshilfe für die erzeugnis- beziehungsweise anwendungsbezogene Auswahl phthalatfreier Weichmachersysteme zur Verfügung.
Zielgruppe und Zielmarkt
Über das Mischungsverhältnis von Basis- und Co-Weichmacher lassen sich verarbeitungsrelevante Eigenschaften (Geliervermögen, Pastenviskosität) und spezifische Materialeigenschaften (Kälteflexibilität, Fogging, Migration) gezielt beeinflussen. Für fünf Systeme wurden die für Pastenverarbeitung und Kunstledereigenschaften günstigen Zusammensetzungsbereiche ermittelt und praktisch erprobt. Kunstleder, die im Technikumsmaßstab hergestellt wurden, erfüllen die meisten Anforderungen der RAL-GZ 430/4. Die Überführung der Ergebnisse in die Produktion ist mit relativ geringem Aufwand für die Anpassung der rezepturellen und technologischen Parameter möglich. Einige Unternehmen arbeiten inzwischen an der Markteinführung ihrer phthalatfreien PVC-Kunstleder. Die Weichmacherproduzenten der chemischen Industrie lassen regelmäßig neue Substanzen patentrechtlich schützen.