Ziel der Entwicklung
Die Fälschung von Produkten ist ein großes Problem im globalen Handel. Um Fälschungen zu erkennen und nachzuweisen, werden Verfahren gebraucht, mit denen Gegenstände und Materialien sicher markiert werden können. Markierungssysteme können unter anderem auf der Basis von DNA entwickelt werden.
Die Markierung von Produkten zum Schutz vor zum Beispiel Piraterie ist bisher vor allem auf kleinvolumige Gegenstände ausgelegt. Ein kostengünstiges Verfahren zur Herstellung von großen Mengen DNA ermöglicht die Markierung von flächigem Material wie beispielsweise Leder, Kunstleder, Textilien und Papier.
Zur Entwicklung und Anwendung solcher Systeme werden große Mengen DNA gebraucht. Es besteht daher Bedarf, DNA in großem Maßstab preiswert herzustellen.
Die biotechnologische Herstellung von DNA (in Form von Plasmiden) mit Hilfe von gentechnisch veränderten Mikroorganismen ist gut etabliert und relativ kostengünstig. Bisher wird die hergestellte DNA für medizinische Zwecke verwendet. Aus Sicherheitsgründen können die verwendeten Stämme nicht für die Produktion von DNA zur Markierung von Material eingesetzt werden.
Im Projekt sollten deshalb ein neuer bakterieller Produktionsstamm, Produktionsplasmide und ein Verfahren für die Herstellung großer Mengen spezifischer DNA-Markierungsmoleküle entwickelt werden.
Vorteile und Lösungen
Es wurden 20 DNA-Markierungsmoleküle ausgewählt und die Nachweisbarkeit mit den designten Primern bestätigt. Die Moleküle konnten über das PCR-Verfahren, nicht aber über die Integration in ein Plasmid vermehrt werden. Damit lassen sich kleintechnische Versuche, nicht aber die großvolumige Markierung von Produkten realisieren. Zur Entwicklung eines Verfahrens wurde das Wachstum plasmidtragender E. coli-Stämme und ihre Plasmidproduktion unter verschiedenen Bedingungen analysiert. Es wurde unter anderem der Einfluss des Mediums, der Kohlenstoffquelle und des Temperaturregimes untersucht. Die erzielten Plasmidausbeuten entsprachen den Mengen, wie sie für Schüttelkolbenversuche durchschnittlich erreicht werden. In diesen Versuchen enthielten die Plasmide nicht die gewünschte DNA. Die Versuche können jedoch als Basis für die Entwicklung von Fermentationsprozessen genutzt werden. Da es im Lauf des Projektes trotz zahlreicher Versuche mit unterschiedlichen Methoden nicht gelang, die Plasmide mit Ziel-DNA zu konstruieren, konnte der letzte Schritt, die Deletion eines essentiellen Gens und die Stammkonstruktion, nicht durchgeführt werden. Die Entwicklung eines Verfahrens zur Herstellung großer Mengen DNA-Markierungsmoleküle blieb deshalb unvollständig.
Zielgruppe und Zielmarkt
Die Markierung von Produkten zum Schutz vor zum Beispiel Piraterie ist bisher vor allem auf kleinvolumige Gegenstände ausgelegt. Ein kostengünstiges Verfahren zur Herstellung von großen Mengen DNA ermöglicht die Markierung von flächigem Material wie beispielsweise Leder, Kunstleder, Textilien und Papier. Damit eröffnen sich für Produzenten der DNA neue Zielmärkte. Produzenten sind vor allem kleine und mittlere Unternehmen, die in der weißen oder industriellen Biotechnologie angesiedelt sind. In der weißen Biotechnologie werden Industrieprodukte, zum Beispiel Chemikalien oder Lebensmittel, mit nachhaltigen biotechnologischen Verfahren erzeugt. Dabei werden Zellen (oft Mikroorganismen) oder Enzyme eingesetzt.
Die Ausstattung eines Produktes mit einer Markierung ermöglicht Herstellern von flächigen Produkten aus Leder und Kunstleder eine verbesserte Rückverfolgbarkeit der markierten Produkte und damit eine Kosteneinsparung durch die Zurückweisung von ungerechtfertigten Reklamationsansprüchen. Weiterhin lassen sich Verbesserungen des Qualitätsmanagements im Produktionsprozess erzielen, wenn Produkte eindeutig verfolgbar sind. Bisher existiert kein Verfahren zur preiswerten biotechnologischen Produktion großer Mengen DNA für Markierungszwecke. Es besteht daher nach wie vor Bedarf für ein geeignetes Produktionsverfahren.