Ziel der Entwicklung
Ziel des Projektes war die Entwicklung eines monoaxial hochdehnfähigen, beschichteten Verbundmaterials, das auch ohne Zusätze von üblichen phosphorhaltigen Flammschutzmitteln schwerentflammbar und für den Einsatz als persönliche Schutzausrüstung (PSA), speziell für Feuerwehrkleidung, geeignet ist. Erreicht werden sollte dies durch die Verwendung eines neuartigen textilen Trägermaterials, das in Kettrichtung aus hochdehnfähigen Siliconfäden besteht sowie einer darauf abgestimmten elastischen Siliconbeschichtung, die die Dehnbarkeit des Gesamt¬verbundes ohne Verlust der Haftung zum Untergrund ermöglicht.
Vorteile und Lösungen
Die Innovation besteht in der Verwendung des gleichen Polymermaterials Silicon sowohl für den textilen Träger als auch für die Beschichtung. Dadurch sind die Verbundkomponenten hinsichtlich Haftung, Brandverhalten, Flexibilität und Dehnbarkeit in hohem Maße kompatibel. Die hohe Dehnbarkeit des Gesamtverbundes verbessert besonders den Tragekomfort im Schutzkleidungs-bereich deutlich. Um dies zu erreichen, standen Prüfungen zum Dehn- und Rückstellverhalten des beschichteten Materials im Vordergrund, wobei anhand der Haftung das Zusammenspiel von Textil und Beschichtung eingehend untersucht und optimiert wurde.
Weiterhin wird die hohe inhärente Flammfestigkeit der Silicone sowohl im Träger als auch der Beschichtung genutzt, um die hohen Anforderungen an das Brandverhalten ohne zusätzliche Flammschutzmittel zu erreichen.
Zielgruppe und Zielmarkt
Die Zielmärkte des Projektes liegen vorrangig im Bereichen, in denen ergonomische Erfordernisse berücksichtigt werden müssen, wie das beispielsweise beim Hand- und Körperschutz der Fall ist. Dies gilt insbesondere für Schritt-, Achsel-, Knie-, Gesäß- und Bundbereiche von PSA sowie für Schutzhandschuhe. Derzeit wird das durch eine spezielle Konfektionierung, also durch Stoffzugaben wie Falten oder Einsätze berücksichtigt. Da die genannten Bekleidungspartien auch immer einer verstärkten mechanischen Belastung ausgesetzt sind, werden dort üblicherweise siliconbeschichtete Aramidverbunde eingesetzt.
Im Vergleich zu den bisher am Markt verfügbaren Verbunden, besteht die Neuentwicklung in der Integration von Siliconfäden in der textilen Lage und einer abriebfesten Siliconbeschichtung. Diese Kombination führt zu flexiblen, hochdehnfähigen, flammfesten Verbundmaterialien. Die hohe Flexibilität wird durch den Beschichtungsprozess im Umkehrverfahren möglich, der bisher für solche Materialien nicht üblich ist.