Eigendarstellung
Das Institut für angewandte Photonik e. V. wurde im Jahre 1999 von Natur- und Technikwissenschaftlern, dem Institut für Gerätebau GmbH (jetzt Helmut-Fischer GmbH Institut für Elektronik und Messtechnik) und der RÖNTEC GmbH (jetzt Bruker Nano GmbH) zur Förderung von Wissenschaft, Forschung und Bildung insbesondere auf dem Gebiet der Photonik gegründet. Als gemeinnützige außeruniversitäre Forschungseinrichtung unterhält das IAP Kooperations-beziehungen mit Institutionen und Unternehmen des Wissenschafts- und Technologiepark Berlin - Adlershof. Es ist Mitglied im OptecBB e. V., der ein Kompetenznetzwerk „Optische Technologien“ von Unternehmen und Forschungseinrichtungen auf- und ausbaut.
Das inhaltliche Profil wurde durch Konzentration auf spezifische Schwerpunkte vertieft und wird unter Berücksichtigung aktueller Entwicklungen kontinuierlich angepasst und erweitert.
Schwerpunkte der Tätigkeit sind die Vorbereitung und Durchführung von wissenschaftlich-technischen FuE-Projekten zu neuen Geräten und Verfahren im Bereich der optischen Technologien sowie Auftragsforschung. Kernkompetenzen des IAP sind prozessnahe Röntgenanalytik, Ray-Tracing-Simulationen und Design von röntgenoptischen Systemen unterschiedlicher Konfiguration in einem breiten Spektralbereich.
Seit 2000 wurden Forschungen zu den Gebieten optische Berechnungen, Design und Technologieentwicklung für die Herstellung verschiedener Elemente aus mikro- und nanostrukturiertem Glas durchgeführt. Diese speziellen Röntgenkapillaroptiken werden in Röntgenanalytischen Geräten in der Materialforschung angewendet. Hervorzuhebende Geräteentwicklungen sind ein Röntgenfluoreszenz-Zusatz, ein Röntgendiffraktometermodul für Rasterelektronenmikroskope und ein Messsensor für disperse Stoffsysteme sowie ein wellenlängendispersives Röntgenspektrometer mit Fresnel-Optik für Rasterelektronenmikroskope. Unter anderem führte das abgeschlossene ProFIT-Verbundvorhaben „REFLEX“ zu innovativen Analysegeräten und zeigte die Leistungsfähigkeit der wissenschaftlichen Arbeiten auf dem Gebiet der röntgenanalytischen Materialuntersuchungen.
Auf Grundlage der besonderen Kompetenz des IAP e. V. auf dem Gebiet der prozessnahen Röntgenanalytik wurde im Jahre 2001 die Fachtagungsreihe PRORA „Prozessnahe Röntgenanalytik“ ins Leben gerufen. Die Tagung mit über 100 Teilnehmern findet seit dieser Zeit regelmäßig alle zwei Jahre statt und wird durch eine Geräteausstellung begleitet, auf der deutsche und auch verschiedene ausländische Gerätehersteller ihre neuesten Produkte zeigen. Die Etablierung dieser Fachtagung mit wachsenden Teilnehmerzahlen (138 bei der 10. PRORA 2019) verdeutlicht die Wertschätzung der Arbeiten des IAP sowohl national als auch international.
Aktuell ist das IAP in verschiedenen Forschungsprojekten aktiv und bearbeitet unter anderem seit September 2021 gemeinsam mit dem Unternehmen JTL Janz Präzisionstechnik GmbH das ZIM-Verbundprojekt „LactoScreen - Vollständige Milchanalyse durch Methodenkopplung vermittels FP-Spektrometrie, Osmometrie, Impedimetrie“. Dadurch wurde der Einstieg in ein neues Technologiegebiet vollzogen und das Portfolie des IAP auf die Infrarot-Molekülspektroskopie ausgedehnt. Dabei wird auch Rechnung getragen, dass ein Teil der Mitglieder des Instituts für angewandte Photonik die Infrarot- und Ultraviolett-Technologie sowie optische Verfahren im sichtbaren Bereich zum Forschungs- und Entwicklungsgegenstand haben.