Ziel der Entwicklung
Zielstellung des Vorhabens ANAKO war die Entwicklung schneller Verfahren zur automatisierten Fehleranalyse in großflächigen, vermaschten IKT-Netzen auf der Basis zusammengesetzter Netzdokumentationen. Die Verfahren sollen mit Netzdatenbanken oder mit Netzdokumentationssystemen gekoppelt werden, in welchen alle Einzelverbindungen großer Netzwerke verwaltet werden können.
Im Projekt wurden Dokumentations-, Installations- und Planungsfehler betrachtet. Im Mittelpunkt standen hierbei die physischen Kommunikationsinfrastrukturen (physical layer). Die untersuchten Netze sind durch eine hohe Netzknotenzahl und eine hohe Anzahl hintereinander geschalteter Einzelverbindungen charakterisiert, welche auf weiten Strecken auch dicht gepackte Summensignale befördern (Multiplexer-Verbindungen).
Vorteile und Lösungen
Die im Projekt entwickelten Verfahren zur Fehlererkennung unterstützen folgende Analyseziele:
„Normkonformität“ - Einhaltung von Norm- oder Qualitätsvorgaben für verschiedene Teilaspekte auf verschiedenen Installationsebenen (Tragfähigkeit Trasse, Brandlasten in Trasse, Kabellängen),
„korrekte Routenführung“ - Kontrolle und Sicherstellung der zu realisierenden physischen Signalwegführungen über aktive und passive Verteilerknoten mit unterschiedlichen Durchfluss-Charakteristiken und Kanalbündelungen. „Ausfallsicherheit“ - Nachweis für erwünschte Wegeredundanzen bezogen auf verschiedene Ortsebenen (bezogen auf möglichst nicht gemeinsam genutzte Trassenwege, Kabel, Adern-/Faserpaare).
Es entstanden Funktionen für die Globalanalyse zur nachträglichen Kontrolle bereits bestehender Gesamtdokumentationen und die Lokalanalyse zur Sofort-Kontrolle, bei welcher Signalwege für aktuell durchgeführte Einzelaktionen gecheckt werden.
Großer Projektschwerpunkt war neben der Fehlerlokalisierung in maßstabsgerechten Netzdarstellungen die Anzeige und Präsentation von Analyseergebnissen in Form von schematischen Übersichten. Für die detektierten Fehler wurden verschiedene interaktive Korrekturverfahren erarbeitet. Die Fehleranalysefunktionen wurden darüber hinaus in Planungsfunktionen integriert, um Planungsfehler von vornherein zu vermeiden. Schließlich entstanden im Projekt für ausgesuchte Fragestellungen (zum Beispiel redundante Schaltwege) Optimierungsalgorithmen, die den Planungsprozess effektiver gestalten können.
Zielgruppe und Zielmarkt
Die wirtschaftlichen Effekte der Projektergebnisse ergeben sich zum größten Teil durch das Einsparen von Kosten: Lange Such- und Reparaturzeiten bei Netzausfällen aufgrund fehlerhafter Netzdokumentationen, Zeitverzögerungen wegen nicht belastbarer Ausgangsinformationen vor Modernisierungsmaßnahmen und Umbauten sowie Fehler bei der Neuplanung von Netzwerken, die zu kostenintensiven Bauzeitverlängerungen und zu Materialvergeudung führen, können durch ANAKO verhindert werden.
Zielgruppe sind Betreiber eigener Netzwerke (LAN, WAN) und Netzwerkplaner.