Ziel der Entwicklung
Basierend auf dieser komplexen Ausgangssituation war das Ziel des beantragten Forschungsvorhabens, eine Prüf- und Bewertungsmethode im industriellen Umfeld von Kraftwerken zu entwickeln. Diese Methode soll eine Bewertbarkeit von Schutztextilien gegen Wärmeenergieeintrag bieten, und damit einen wesentlichen Beitrag zur Verringerung der Gefährdung sowie zur Aufrechterhaltung der Gesundheit der Beschäftigten am Arbeitsplatz „Verbrennungskraftwerke“ leisten.
Die Bewertung der dargestellten Gefährdungen kann durch die Entwicklung einer gezielten Einwirkenergiemessung die Voraussetzungen schaffen, die erhöhte Gefährdung von Arbeitnehmern hinsichtlich Hautschädigungen, wie beispielsweise Verbrennungen und Verbrühungen, zu vermindern. Im Rahmen der Projektbearbeitung wird ein standardisierungsfähiges Prüfregime erarbeitet, welches den klein- und mittelständischen Unternehmen der Schutztextil- und Handschutzbranche in Deutschland erstmals objektive Richtlinien für die Entwicklung und den Vertrieb von Produkten gegen derartige Risiken liefert.
Vorteile und Lösungen
Durch die Ergebnisse des Forschungsprojektes wurden Voraussetzungen geschaffen, um zukünftig Schutzausrüstung mit optimierter Schutzwirkung gegen Schwallwasser- und Heißdampfeinwirkung entwickeln zu können. Derartige spezielle Produkte mit Alleinstellungsmerkmalen, die ein hohes Maß an Technologiekompetenz erfordern, dienen insbesondere den kleinen und mittelständischen Textil- und Bekleidungsunternehmen zur Sicherung neuer Marktsegmente im Bereich der persönlichen Schutzausrüstung (PSA) und somit zur Erzielung von Wettbewerbsvorteilen gegenüber Mitwettbewerbern. Damit wird ein Beitrag für den weiteren Ausbau der Marktposition deutscher PSA-Hersteller im europäischen Maßstab geleistet.
Durch die erarbeiteten Projektziele können Unsicherheiten bezüglich geeigneter Schutzausrüstung sowohl auf Seiten der Hersteller und Betreiber wie auch der Überwachungsbehörden reduziert werden. Der Betreiber kann seine Fachkräfte im Kraftwerksumfeld gemäß Arbeitsschutzgesetz sowie der PSA-Benutzungsverordnung auf der Basis gesicherter Daten entsprechend schützen und/oder über mögliche Restrisiken aufklären.
Zielgruppe und Zielmarkt
Ausgehend von einem gegenwärtig als realistisch einzuschätzenden Bedarf, kann von zirka 200 000 Bekleidungsteilen in Deutschland pro Jahr ausgegangen werden, die nicht alle von einem Hersteller gefertigt werden können.
Bei einem Marktanteil von zirka 10 Prozent generieren die Projektergebnisse neue Absatzchancen im europäischen Markt textiler Schutzausrüstungen mit Umsätzen von zirka zwei Millionen Euro.
Unter diesen Voraussetzungen wird die erfolgreiche Umsetzung der Projektergebnisse für die überwiegend klein- und mittelständige Textil- und Bekleidungsindustrie wesentlich zur Erhöhung der Leistungsfähigkeit beitragen. Eine Umsatzsteigerung bis 2016 von etwa fünf Prozent kann als realistisch eingeschätzt werden.
Es darf aber davon ausgegangen werden, dass zumindest in den anderen Industrienationen wie Frankreich, Italien, Großbritannien, den Benelux vergleichbare Umsätze erzielbar sind.
Unter diesen Voraussetzungen wird der direkte Nutzen durch die erfolgreiche Umsetzung der Projektergebnisse bei den überwiegend kleinen und mittelständischen Unternehmen liegen, und wesentlich zur Erhöhung ihrer Leistungsfähigkeit beitragen. Eine Umsatzsteigerung in den nächsten 5 Jahren von etwa fünf Prozent pro Jahr wird als realistisch eingeschätzt.
Für das STFI e. V. als national und international anerkannten Prüf- und Zertifizierungsdienstleister für nahezu alle Formen von Schutzkleidung stellt das neu untersuchte Prüfgebiet einen neuen wichtigen Bereich seines Leistungsangebotes dar. Nach weiteren Forschungsmaßnahmen auf dem Gebiet werden für diesen Bereich der Prüfung von Persönlicher Schutzausrüstung Prüfaufträge erwartet, die zu jährlichen Umsatzsteigerungen von bis zu ein bis drei Prozent führen.