Ziel der Entwicklung
Unter der eingetragene Marke Final Surface® wird seit 2009 ein modulares Softwareprodukt für die Erfassung, Modellierung und Analyse von 3D-Daten vermarktet.
In der ursprünglichen Version der Software fehlten einerseits wichtige Funktionalitäten, die von Partnern und Kunden nachgfragt wurden, andererseits bestand oftmals der Wunsch, einzelne Funktionen oder Module in andere Programme zu integrieren und die Software mit eigenen (auch proprietären) Modulen für einzelne Kunden zu erweitern. Daraus resultierte die Zielstellung des FuE-Vorhabens, eine qualitative und strukturelle Weiterentwicklung des Erzeugnisses durch Erweiterungen seiner Funktionalität, seines Applikationsspektrums sowie insbesondere der Modularität und der Integrierbarkeit in Kunden- sowie hauseigene System-und Speziallösungen zu erreichen.
Die im Rahmen des Vorhabens realisierten Erweiterungen untergliedern sich in zwei Gruppen:
- neue algorithmische Funktionalität und
- die Erreichung einer dem internationalen Stand der Softwaretechnologie sowie aktuellsten Marktanforderungen entsprechenden Modularität.
Vorteile und Lösungen
Die inhaltlichen und technischen Zielsetzungen des Antrags konnten erreicht und teilweise übertroffen werden.
Hervorzuheben sind insbesondere folgende Ergebnisse:
In der neuen Programmversion wurde eine strenge Modularisierung und Kapselung der Klassen und wichtiger Funktionen erreicht, die eine Nutzung durch unterschiedliche Anwendergruppen (inklusive Programmerweiterung oder -ablaufautomatisierung durch externe Nutzer oder Kunden) mit unterschiedlichen Zugriffsrechten (Quellcode, SDK, DLLs, Skripte) und den Vertieb maßgeschneiderter Konfigurationen an Lizenzkunden ermöglicht.
Wichtige Algorithmen und Funktionen wurden zusätzlich implementiert, erweitert oder optimiert (Triangulierung, 3D-Fitting/3D-Registrierung, Submesh-Handling, Multitexturing, Textur-Management, 4D-Datenverarbeitung). Neue User-Schnittstellen für die Integration von Programmmodulen, beziehungsweise für eigene Erweiterungen und die Automatisierung von Abläufen wurden geschaffen.
Die Postprocessing-Auswertung von Messerien mit großen Datensätzen und 4D-Sequenzen konnte drastisch beschleunigt werden.
Das Spektrum der für neue Anwendungen erforderlichen, speziellen Dateischnittstellen (.cli-, .3dX-, .amf-Formate; neue grafische Hilfsfunktionen; Entwicklung und Integration von TLS- und CAD-Schnittstellen; Verbesserung von Dokumentation und Hilfefunktionalität etc.) wurde wesentlich erweitert.
Zielgruppe und Zielmarkt
Kunden für das entwickelte Erzeugnis (Softwareprodukt) sind vor allem:
- Professionelle Nutzer von 3D-Scantechnik im Bereich Bau, Architektur, Aufmessung, Denkmalschutz und einschließlich der Nutzer der von der GFaI angebotenen Scantechnik
- Anwender/ Kunden der verschiedenen Systeme der Akustischen Kamera, die zunehmend 3D-Daten für die statische und dynamische Schallkartierung einsetzen
- Dienstleister und Akteure in der Medizin und Orthopädie, einschließlich Orthopädie- und Dentaltechnik
- Professionelle Nutzer von 3D-Scantechnik in den Bereichen Spezial-Maschinenbau, CAD-CAM, Qualitätskontrolle, Reverse Engineering, Additive Fertigungstechnologien (Additive Manufacturing), lärmschutztechnische und energetische Renovierung, Virtual Reality, Medien, Digitalisierung in Forensik, Wissenschaft, Kunst und Kultur
- System- und Softwareanbieter (KMU) für die vorgenannten Bereiche
- FuE-Einrichtungen sowie Universitäten in Deutschland, Europa und weltweit
Für diesen Nutzerkreis ergeben sich durch die Nutzung des Erzeugnisses insbesondere folgende Vorteile: Die Software Final Surface® ist einerseits hochspezialisiert auf die Verarbeitung von 3D-Scandaten verschiedenster Datenquellen und an der von anderen Systemen (insbesondere CAD-Systemen) oft nur unzureichend abgedeckten Schnittstelle zwischen Scannern und Anwendung. Mit dem zunehmenden Einsatz von terrestrischen Laserscannern, LIDAR und anderer optischer Sensortechnik entwickelt sich der potentielle Bedarf hier überdurchschnittlich schnell.
Andererseits ist die Software hinsichtlich der Modulkonfiguration und ihrer Funktionalität hochflexibel und mit Abschluss des Vorhabens auch frei erweiterbar, sowohl durch eigene Softwaremodule als auch durch speziell auf den Kunden zugeschnittene Plugins, die aus dem vorhandenen Fundus angeboten oder neu entwickelt werden können. Durch die anwendungsspezifische Zusammenstellung der Module ergeben sich deutliche Preisvorteile (Lizenzpreise) gegenüber konkurrierenden Lösungsoptionen. Auf der Grundlage der realisierten funktionalen Erweiterungen und des hohen Standards der realisierten Softwareentwicklung ist ein breites Spektrum von Anwendungsmöglichkeiten und die Einbindung sonst nur eingeschränkt verfügbarer Funktionalität (Multi-Texturing, spezielle Registrierungsmöglichkeiten, Scripting) gegeben. Einige Kunden profitieren insbesondere durch (im Vergleich zu Open-Source-Software) vorhandene Upgrade- und Servicegarantien und die für die Zukunft zugesicherte Produktpflege und Weiterentwicklung. Das Produkt Final Surface® wird in verschiedenen Konfigurationen vermarktet; aufgrund der Modularität ist eine Vielzahl von Optionen und Angebotskonfigurationen möglich.
Die wirtschaftliche Umsetzung basiert auf Lizenzverträgen bzw. direkten Lizenzverkäufen (GFaI/ gfai tech GmbH):
- Neben den Final Surface®-Standard-Lizenzen, werden auch Spezialkonfigurationen, proprietäre Kundenerweiterungen sowie Hochschul-Lizenz (nichtkommerzielle Nutzung) sowie Upgrades verkauft.
- Einnahmen können aus Lizenzverträgen mit KMU der Softwarebranche (in Fremdsoftware integrierbare Module) und der Auftragsentwicklung für diesen Kundenkreis generiert werden.
- Darüberhinaus bleibt die Final Surface®-Software die Entwicklungsgrundlage für verschiedenste Applikationen und Speziallösungen mehrerer FuE-Bereiche der GFaI und einiger Partner-Institutionen. Es können neue, sehr anwendungsspezifische Zusatzmodule entwickelt, integriert und für Validierungs-, Dokumentations- oder Präsentationszwecke genutzt werden.