Ziel der Entwicklung
Haushaltskältegeräte haben bereits heute einen relativ geringen Energieverbrauch erreicht. Weitere Verbesserungen der Energieeffizienz hin zu einem Energieeffizienzindex EEI < 11, was in etwa der Projektzielstellung A-80% entspräche, sind nur unter extremen Anstrengungen und damit verbundenen Auswirkungen auf den Verkaufspreis möglich. Für eine weitere Effizienzsteigerung unter Gewährleistung aller Funktionen sind komplexe Problemstellungen zu lösen. Diesbezüglich wurden die Schwerpunkte „Verdichter kleiner Kälteleistung“, „Zweitemperaturzonenkreisläufe mit hohen Verdampfungstemperaturen im Kühlfach“ und „Anhebung der Verdampfungstemperatur in Kühlschränken und Kühlfächern von Kombinationsgeräten“ untersucht. Die Voraussetzungen für eine weitere Halbierung des Energieverbrauchs von Haushaltskältegeräten wurden geschaffen.
Vorteile und Lösungen
Die effizientesten, derzeit im Handel erhältlichen Haushaltskältegeräte entsprechen der höchsten Effizienzklasse A+++ und damit einem Energieeffizienzindex EEI < 22. Für eine weitere Effizienzsteigerung hin zu EEI < 11 muss der Energieverbrauch des Haushaltskältegerätes nochmals halbiert werden. Eine derartige Effizienzsteigerung reduziert wesentlich den gesamten Primärenergieverbrauch und damit verbunden die Emission von CO2. Zusätzlich werden die Betriebskosten während der gesamten Nutzungsdauer deutlich gesenkt.
Die wichtigsten Aspekte beim Kauf von Haushaltskältegeräten sind der Energieverbrauch sowie der Kaufpreis. Die Entwicklung des Absatzes von Kühlgeräten in Deutschland zeigt, dass der Anteil hocheffizienter Geräte (A++ und A+++) stetig zunehmend ist. Allerdings liegt der Anteil der sparsamsten Kühlgeräte in Deutschland aufgrund des „sofort zu zahlenden Preises“ derzeit erst bei wenigen Prozent. Die im Projekt gewonnenen Ergebnisse zeigen Möglichkeiten zur weiteren Senkung des Energieverbrauchs auf. Die neuen Verfahren bestehen aus einer Anzahl von Teillösungen zur Steigerung der Energieeffizienz. Diese Lösungen können einzeln oder in Kombination angewandt werden.
Zielgruppe und Zielmarkt
Aufgrund der hohen Stückzahl von in Deutschland produzierten und verkauften Haushaltskältegeräten können durch einen Technologie- und Know-how-Transfer beträchtliche Umsätze in Drittunternehmen generiert werden. Die Projektergebnisse tragen - bei erfolgreichem Transfer - zur Behauptung des Marktanteils deutscher Hersteller und damit zur Sicherung von Arbeitsplätzen in Deutschland bei. Neben dem Bereich der Haushaltskältetechnik ergeben sich weitere Bereiche in denen die angestrebten Lösungen sinnvoll in der Produktentwicklung eingesetzt werden können. Auf Basis der gesammelten Erkenntnisse hinsichtlich des Leistungsverhaltens von Haushaltskältegeräten sind nachfolgende Forschungstätigkeiten denkbar, die sich nicht ausdrücklich auf diese Anwendung beziehen müssen.
Ein wesentlicher Anteil des Wissens soll über Forschungsaufträge direkt in die Industrie transferiert werden. Mit den im Projekt entwickelten Technologien bietet sich dem ILK Dresden eine Bandbreite von komplexen neuen Entwicklungsaufgaben im Bereich der Auslegung und Optimierung von Kühlgeräten.